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Bücher zu Dolpo

Literatur zu Dolpo und zur Bön Religion.

Ringmo Kloster – Thasung Tsholing Gompa

Das Kloster Thasung Tsholing Gompa in Tsho (tib. mTsho = nep. Ringmo) besteht aus einer Gruppe von neun Häusern und liegt am steilen östlichen Seeufer, 15 Gehminuten vom Dorf entfernt. Hinter dem Kloster erhebt sich eine gewaltige Steilwand, und unter dem Kloster fällt das Ufer abrupt ins Wasser.


Die Gründungsgeschichte des Klosters, genannt Thasung Tsholing Gompa (mTha bshi mTha' srung mTsho gling dgon), erzählt von dieser speziellen Lage. Gemäss der Überlieferung jagten viele Jäger ihre Beute in diese felsige Ecke (mtha', 'Ende', 'Abgrund'), aus der die Tiere nicht mehr entkommen konnten. Der Bön Lama Treton Tshewang Tshultrim gründete das Kloster um dem Töten ein Ende zu setzen und diesen Platz zu schützen (mtha' srung, 'geschützter Abgrund'). Später verwaltete ein Lama der Thabschi-Abstammungslinie und seine Nachkommen das Kloster, bis sie keinen männlichen Nachkommen mehr hatten. Durch Heirat mit einem Mann der Treton-Abstammungslinie in Pugmo ging das Kloster in die Treton-Linie. Heute leben mehrere Mönche im Kloster, welches vom Abt Geshe Samdrup Nyima geführt wird. (vgl. Buch von Marietta Kind 2002 – Mendrub, Herausgegeben von WWF Nepal).
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Die kleine Gemeinschaftshalle des Klosters wurde für die Rituale und Festlichkeiten zu klein, und der Abt begann 1996 mit dem Bau einer neuen Gemeinschaftshalle mit Unterstützung des WWF Nepal. Der erste Stock des Gebäudes wurde 1996 mit einem grossen Ritual eingeweiht, der Innenausbau war zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht fertiggestellt. Im Jahr 2000 wurde mit unserer Unterstützung und der Hilfe von Friends of Dolpa ein wunderschöner hölzerner Altar mit Bücherregal geschnitzt. Die Holzregale wurden im selben Jahr von den Absolventen des von uns finanzierten Thanka-Malkurses gratis bemalt. In einem nächsten Schritt wurden die Statuen und Wandmalereien über mehrere Jahre von diversen Thankamalern gefertigt. Viele Dorfbewohner finanzierten eine Statue oder ein Wandgemälde, auch wir haben einige der Malereien finanziert. Im Jahr 2008 konnten die Arbeiten am grossen Altarraum fertig gestellt werden. Weitere Schritte sind die Gestaltung des Dachgeschosses und einer Küche, damit all die Besucher während den Ritualen und Feierlichkeiten versorgt werden können.

Der Tapriza Verein hat nicht die Absicht, die traditionelle Ausbildung der Mönchsschüler in den Klöstern mit der Ausbildung der Tapriza Schule zu ersetzen. Hingegen möchte der Tapriza Verein beide Ausbildungen lebendig erhalten und unterstützt deshalb mehrere Klöstern in ihrem Bestreben, das kulturelle Erbe zu erhalten und junge Mönche und Nonnen auszubilden. (M.Kind)

Ringmo Schrein-Renovationen (tib. Chörten)

Die Chörten (tib. mchod rten, skr. stupa) sind Schreine, welche auf die spirituelle Welt und auf die Vorfahren verweisen. Ringmo ist von einer grossen Zahl solcher Schreine in allen Richtungen umgeben. Sie grenzen einerseits die wilde Natur von der menschlichen Siedlung ab und dienen andererseits als religiöse Zeichen.



Manche der Schreine verleihen dem Erbauer die Möglichkeit zur Anhäufung religiöser Verdienste, während andere Schreine, die sogenannten Tungten (gdung rten), als Behälter für die Reliquien verstorbener religiöser Meister dienen. Eine dritte Sorte von Schreinen bildet den Sitz für Lokalgottheiten, die zu bestimmten Ritualen in die Schreine berufen werden, um den Schutz der Lokal­bevölkerung und ihrer Tiere und Felder zu erneuern.

Die Dorfbevölkerung von Ringmo renoviert diese Schreine Schritt für Schritt und versucht, die enthaltenen Wandmalereien zu restaurieren und vor dem Zerfall zu bewahren. Dafür hat sie um Unterstützung ersucht. Als erstes wurden mit unserer Unterstützung zwei grössere Schreine in Richtung Murwa/Rike vollständig restauriert. Danach wurde die schwierige Renovation des zentralen Durchangsschreins Kalsang Obars vorgenommen. Er befindet sich an der Flussseite des Dorfes Ringmo und bildet mit seinem Torbogen einen traditionellen Zugang zum spirituell geschützen Dorf. Zusammen mit drei weiteren Chörten in Pungmo, in Do-Tarap und in Parlä gehört er zu einem Set von vier Eingangs-Chörten in Dolpo, die ein eigenes Mandala bilden. Sie wurden alle vom grossen Meister Treton Namkha Gyaltshen aus Pungmo, vor schätzungsweise 250 Jahren zum Schutz der Dörfer erbaut. Obwohl sie regelmässig wieder instand gesetzt wurden, sind nun die inneren Holzkonstruktionen morsch und nur eine vorsichtige grössere Renovation kann sie vor dem Zerfall retten, insbesondere die wertvollen Wandmalereien. Der Tibetologe David Snellgrove, der 1956 durch Dolpo reiste, beschreibt die Wandmalereien in diesem Chörten als eine der feinsten Arbeiten, die er auf seinen ganzen Reisen angetroffen hat, bemerkt aber auch, dass wohl heute niemand vor Ort mehr diese Kunstfertigkeit besitzt (Snellgrove, David. Himalayan Pilgrimage. 1981, S. 63-65).(M.Kind)

Der Kalsang Ombar (tib. bsKal bzang ‘od bar) Chörten war 2007 bereits in einem sehr schlechteren Zustand als erwartet. Erste Abklärungen zeigten, dass der Schrein einzustürzen drohte. Das Baukomitee war auf eine derart schwierige Situation nicht vorbereitet und entschied deswegen stattdessen im Jahre 2007 zwei andere Schreine zu renovieren. Die Restauration des Hauptschreins wurde auf 2008 und 2009 verschoben, um zuerst die notwendigen Schritte einleiten zu können. Nach einer sorgfältigen Prüfung der Bausubstanz wurde von lokalen und externen Experten (unsere Vorstandsmitglieder Urs Furger und René Brunner) eine Lösung zur Abstützung des Schreins erarbeitet, da die Gefahr eines Einsturzes drohte. Dies ist gelungen und im Jahr 2009 konnte ein Grossteil der Renovationen fertig gestellt werden. Leider musste allerdings der Durchgang geschlossen werden, um weitere Vandalenakte an den neuen Wandmalereien zu verhindern. Ein Teil der Renovationen wird aktuell noch fortgesetzt. (M.Kind)
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