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Aktivitäten nach dem Erdbeben - ein kurzer Einblick (20/10/2015)

Vieles ist geschehen in Nepal seit den Erdbeben in April und Mai. Nepal hat eine neue Verfassung, die Hoffnung aber auch neue Unruhen brachte. Der Wiederaufbau geht schleppend voran. Im Folgenden berichten wir ganz kurz über die Aktivitäten von Tapriza und Tashi D. in den letzten Monaten.

In den Wochen nach dem ersten Erdbeben, während des Durcheinanders und den ständigen Nachbeben, ging die erste Hilfe an unsere Studenten im Hostel in Kathmandu. Sie brauchten Zelte, Blachen, Wasser, Medizin, Kommunikationsmöglichkeiten etc., was alles schwer zu bekommen und durch die grosse Nachfrage teuer war.

Weiter konnten wir dank dem raschen Einsatz und der grosszügigen Unterstützung des Rotary Clubs Oberstdorf fünf PAUL Wasserfilter nach Nepal entsenden und in Dolpo sowie in stärker betroffenen Gebieten in Einsatz bringen.

Wir unterstützen in dieser ersten Zeit die Mönche des Triten Norbutse Bon Klosters in Kathmandu und die Students of Dolpo mit je einem finanziellen Beitrag. Die Mönche boten sehr wichtige Soforthilfe in ihrem Umfeld in Kathmandu und auch im stark betroffenen Umland an. Dies alles, obschon auch ihr eigenes Kloster stark beschädigt war und alle Mönche in einem Zeltlager rund ums Kloster umgesiedelt waren. Die Studenten unterstützten wir in ihren mutigen und raschen Aktivitäten in der Soforthilfe der abgeschnittenen Dörfer. Die jungen Männer und Frauen aus Dolpo, die dem Vereinsvorstand persönlich bekannt sind, haben selbstständig Notmaterial organisiert und sind in die betroffenen Gebiete gefahren und getrekkt um materielle und tatkräftige Hilfe zu leisten.

In den Monaten nach den Beben haben wir bewusst abgewartet, Informationen gesammelt und Bedürfnisse abgeklärt, damit wir uns gezielt an einem längerfristigen Aufbau beteiligen können, soweit dies mit unseren Mitteln und Kenntnissen möglich ist. Neben dem Wiederaufbau des Westflügels der Schule, der im Erdbeben stark beschädigt wurde, fokussierten wir bisher auf bewusstseinsbildende Kampagnen und Vorbereitungen, die bei künftigen Beben helfen werden. Dies ist besonders wichtig, da ein verstärkter Spannungsaufbau im westlichen Himalaya sich abgezeichnet hat, und Experten damit rechnen, dass das nächste Erdbeben eher in diesem geographischen Gebiet stattfinden wird. Es ist uns ebenfalls wichtig, unsere Lehrer beim Wiederaufbau ihrer eigenen Häuser zu helfen. Einige von ihnen, die treu an der Schule geblieben sind und ihre Arbeit weiterführen, kommen aus betroffenen Gebieten. Ihre Häuser sind stark beschädigt. Wir helfen ihnen dabei, ihren Familien wieder ein sicheres Zuhause aufzubauen.

Mit den diese Arbeiten übersteigenden Spenden möchten wir den Wiederaufbau in den stark betroffenen Gebiete Dolakha und Gorkha unterstützen, wo wir mit Ethnologen im Kontakt sind. Da aber noch Abklärungen in Gang sind, ob überhaupt ein Wiederaufbau der Dörfer an den bisherigen Lokalitäten möglich sind, oder umgesiedelt werden muss, sind wir noch in Verhandlung, wie wir den Wiederaufbau am besten unterstützen können. 

jb